was vom jahre übrig blieb.
januar
silvester erfolgreich schön getrunken. kann das jahr ja nur toll werden. willkommen 2006. hallo mozartjahr. auch den 20. geburtstag überlebt.trotz großelternbesuch
im irak werden zwei deutsche entführt. es schneit.
februar
erste opernpremiere 2006: idomeneo. die weimarer inszenierung.
anatomie läuft scheiße. biochemie klappt. immerhin. dann war da noch was mit mohammed-karikaturen. und mein pflegepraktikum. ich mutiere zur ersatzmama mehrerer kleinkinder, liefere mir menschärgeredichnicht-matche, die seinesgleichen suchen [verliere dabei natürlich immer haushoch] und bin sowieso mädchen für alles. lieblingsort:klinikum das theater. es schneit immer noch.
märz
ich pflege immer noch. der schnee hält sich hartnäckig. besuche meine finnische chorfreundin in berlin. der tag wird zur nacht. aber wir sind jung. lassen uns nur mal kurz von naomi watts undthe ring 483 "stay" aus dem konzept bringen. carmina burana in berlin. mein cousin als chorknabe. die zweite opernpremiere in weimar: pariser leben. sehr bunt. inklusive grüner absinth-fee, die puccini singt.
das alles sieht sehr nach baz luhrman's "moulin rouge" aus. und es gefällt. es macht trunken. in frankreich gehen diestudenten studierenden auf die straße. lieblingsort: theater. immer noch.
april
ostern gekrönt mit einer weiteren premiere. lady macbeth von mzensk. schostakowitsch in gröster klasse. das publikum verfällt der schwiegervatermordenden, von allen männern geschändeten titelheldin nicola beller carbone.
der ernst des lebens geht weiter. la vieboheme etudienne. anatomie wird davon nicht besser. biochemisch ist auch kein licht am ende des tunnels. nur physiologisch scheint doch das ein oder andere hängenzubleiben. frankfurt wacht auf aus dem winterschlaf. berlusconi muss gehen. "rent" kommt endlich ins deutsche kino. und wird von wenigen gesehen.
mai
das studivz.net schiebt sich langsam aber sicher auf den bildschirm. man vernetzt sich. "the L word" läuft unter großem presse hallo und überlebensgroßen werbeplakaten an sämtlichen großstadthäuserwänden im deutschen spätfernsehen an. und wird von wenigen gesehen. ich studier so vor mich hin. mit wechselndem erfolg. die deutschen ingeneure kommen wieder frei. liebslingsort: die straße. die faust gen himmel gestreckt. den ersten sonnenbrand bei der autobahnbesetzung geholt.
ins kino schaff ich's nich. dafür aber zum lady fest. lerne elektronische musik zu lieben.
juni
montenegro ist in der uno. im kino läuft nüscht. ich bin dauernd am lernen und am verzweifeln. und fußball wm is auch noch. und dann klappt sogar mal wieder was im studium. da ist also doch ein licht. stelle studien über das verteilungsverhalten verschiedener bevölkerungsgruppen auf der schwimmbadwiese auf. studierende und holland/england fans treffen in frankfurt aufeinander. das kann ja nicht gut gehen.
lieblingsort: unter der kalten dusche und überall, wo nicht fanmeile drauf steht.
juli
es findet kein hornfest statt. endlich wieder eine oper: der ring. das rheingold. trotz wagner-abneigung ist das pflichtprogramm. wie immer wird die premierenparty gerockt. bis die füße bluten. endlich halte ich alle scheine fürs physikum in der hand undmache mich sogleich eifrig ans weiterlernen melde mich von der prüfung ab. deutschland wird doch nicht weltmeister. is vielleicht besser so. 54. 74. 90. 2010. ach, fast vergessen, bush besucht angie.
august
in weimar sind theaterferien. das geht doch nicht!!! die ostsee lockt eine woche lang. sonnenbrand natürlich inklusive. endlich läuft wieder was im kino: penelope cruz' decoletee in großaufnahme. "volver". einer der filme des jahres. die new yorker schwitzen. was hab ich eigentlich sonst noch gemacht? ach ja. das frankfurter/offenbacher nachtleben ausprobiert. wenn schon selber kein physikum, dann wenigstens die anderen feiern. und eine ganze woche die brave vorzeigeenkelin gespielt. inklusive pilze sammeln. dafür meine großeltern genötigt, "frida" und "flightplan" zu schauen. opa wickert verabschiedet sich von den tagesthemen.
september
das theater spielt wieder. neue premiere. neue premierenparty. der florentiner hut. sehr schön inszeniert. sehr schön vorgetragen. h und ich sind alleinunterhalter zum theaterfest. weimar erweist sich als krimineller ort. es frisst fahrradsättel. ich lerne die bedeutung des wortes "fahrrad" in münster zu schätzen. es wird noch mehr gefeiert. im kino kommt "das parfum". isn bissel langweilig. aber die frauen sind schön. schweden wird rechts. berlin bleibt schwul.
lieblingsort:kostenfreie theatersitze.
oktober
motiviert gehts weiter. 5. semester. irgendwie regnet es die ganze zeit, was der motivation nicht gerade förderlich ist. trotzdem fleißigst hiwi für erstis gespielt.immer lächeln und gut aussehen die liebe verwirrt mich zusehens. wenigstens geht's stramm auf weihnachten zu. zwiebelmarkt ist auch noch. das programm is eher mäßig. aber der ckeller platzt aus allen nähten. die fußball wm kommt ins kino. hab ich nich gesehen. is mir auch egal. schau mir lieber aschenputtel geschichten in der modewelt an. außerdem is meryl streep um einiges attraktiver als oli kahn auf der ersatzbank. die new yorker kriegen schon wieder angst vor flugzeugen und die deutschen vor koffern.
november
ich mache bekanntschaft mit dem berliner hauptbahnhof. muss man nicht gesehen haben. der monat mit den meisten kinobesuchen meinerseits: "marie antoinette" [wenn das nich kirstenschlafzimmerblick dunst wär. wenigstens gabs sekt], "loving annabelle" [mit frühstück im kino. remake von "mädchen in uniform" nein. das is kein porno], "ein gutes jahr" [der wars nicht wert], "emmas glück" [unbedingt ansehen]. in der mädelsclique kriselt es. zum glück gibts weimar. da haben sich alle noch lieb. weihnachten kommt näher. es ist scheißekalt. nicht nur im amerikanischen senat.
lieblingsort:berlin hbf reihe e kuschelsitz.
dezember
premiere no. 6. cosi fan tutte. intelligente inszenierung. am ende barfuß getanzt. die ameisen singen mal wieder. weimar bekommt eine eisbahn und ich viele blaue flecken. es regnet viel. ich schaffe es endlich in "little miss sunshine". mein film des jahres. frankfurt weihnachtet, feuerzangenbowlt, lebkuchenherzt ... wir schauen uns das lässig von oben an. weihnachten ist schneefrei. trotzdem werden die hände an der kerze in der freiluftkirche kalt. scorsese ist endlich wieder da wo er hingehört und er bringt leonardo dicaprio mit. the departed. saddam ist nicht mehr. das silvesterliche zusammentreffen auf dem markt ist spektakulär und der abend/die nacht musste nicht mal schöngetrunken werden. karaokemarathon bis zum morgengrauen. hallo 2007. frida kahlo jahr.
zweitausendsechs hat mir gezeigt
dass das leben nicht im internet stattfindet. dass das theater eben doch die welt ist. dass nur entweder ER oder Grey's Anatomy geht. dass gray's anatomy ein sehr gutes buch ist. dass anne will die deutsche jodie foster ist. dass jodie deswegen trotzdem lieber schauspielern und anne weiterhin nachrichten sprechen sollte. dass fußballer auch nur menschen sind. dass randgruppen nur randgruppen sind, wenn sie randgruppen sein wollen. dass man opern wie kinofilme auch mehrmals sehen kann.
zweitausendsieben bringt
mir ein tolles physikum. kate winslet den oscar. dem theater gebührend anerkennung. den amerikanern vorzeitigeinen neuen präsidenten mal eine präsidentin. uns keine studiengebühren. bessere storylines für das L wort. weniger schlecht synchronisierte sitcoms. immer noch genug mozart. eine portion reales leben. mal wieder ein gutes musik album. einen jodie foster film, in dem jodie foster auch mitspielt. den würdigen abschluss der harry potter saga. weniger tom burow.
jetzt ihr.
silvester erfolgreich schön getrunken. kann das jahr ja nur toll werden. willkommen 2006. hallo mozartjahr. auch den 20. geburtstag überlebt.
im irak werden zwei deutsche entführt. es schneit.
februar
erste opernpremiere 2006: idomeneo. die weimarer inszenierung.
anatomie läuft scheiße. biochemie klappt. immerhin. dann war da noch was mit mohammed-karikaturen. und mein pflegepraktikum. ich mutiere zur ersatzmama mehrerer kleinkinder, liefere mir menschärgeredichnicht-matche, die seinesgleichen suchen [verliere dabei natürlich immer haushoch] und bin sowieso mädchen für alles. lieblingsort:
märz
ich pflege immer noch. der schnee hält sich hartnäckig. besuche meine finnische chorfreundin in berlin. der tag wird zur nacht. aber wir sind jung. lassen uns nur mal kurz von naomi watts und
das alles sieht sehr nach baz luhrman's "moulin rouge" aus. und es gefällt. es macht trunken. in frankreich gehen die
april
ostern gekrönt mit einer weiteren premiere. lady macbeth von mzensk. schostakowitsch in gröster klasse. das publikum verfällt der schwiegervatermordenden, von allen männern geschändeten titelheldin nicola beller carbone.
der ernst des lebens geht weiter. la vie
mai
das studivz.net schiebt sich langsam aber sicher auf den bildschirm. man vernetzt sich. "the L word" läuft unter großem presse hallo und überlebensgroßen werbeplakaten an sämtlichen großstadthäuserwänden im deutschen spätfernsehen an. und wird von wenigen gesehen. ich studier so vor mich hin. mit wechselndem erfolg. die deutschen ingeneure kommen wieder frei. liebslingsort: die straße. die faust gen himmel gestreckt. den ersten sonnenbrand bei der autobahnbesetzung geholt.
ins kino schaff ich's nich. dafür aber zum lady fest. lerne elektronische musik zu lieben.
juni
montenegro ist in der uno. im kino läuft nüscht. ich bin dauernd am lernen und am verzweifeln. und fußball wm is auch noch. und dann klappt sogar mal wieder was im studium. da ist also doch ein licht. stelle studien über das verteilungsverhalten verschiedener bevölkerungsgruppen auf der schwimmbadwiese auf. studierende und holland/england fans treffen in frankfurt aufeinander. das kann ja nicht gut gehen.
lieblingsort: unter der kalten dusche und überall, wo nicht fanmeile drauf steht.
juli
es findet kein hornfest statt. endlich wieder eine oper: der ring. das rheingold. trotz wagner-abneigung ist das pflichtprogramm. wie immer wird die premierenparty gerockt. bis die füße bluten. endlich halte ich alle scheine fürs physikum in der hand und
august
in weimar sind theaterferien. das geht doch nicht!!! die ostsee lockt eine woche lang. sonnenbrand natürlich inklusive. endlich läuft wieder was im kino: penelope cruz' decoletee in großaufnahme. "volver". einer der filme des jahres. die new yorker schwitzen. was hab ich eigentlich sonst noch gemacht? ach ja. das frankfurter/offenbacher nachtleben ausprobiert. wenn schon selber kein physikum, dann wenigstens die anderen feiern. und eine ganze woche die brave vorzeigeenkelin gespielt. inklusive pilze sammeln. dafür meine großeltern genötigt, "frida" und "flightplan" zu schauen. opa wickert verabschiedet sich von den tagesthemen.
september
das theater spielt wieder. neue premiere. neue premierenparty. der florentiner hut. sehr schön inszeniert. sehr schön vorgetragen. h und ich sind alleinunterhalter zum theaterfest. weimar erweist sich als krimineller ort. es frisst fahrradsättel. ich lerne die bedeutung des wortes "fahrrad" in münster zu schätzen. es wird noch mehr gefeiert. im kino kommt "das parfum". isn bissel langweilig. aber die frauen sind schön. schweden wird rechts. berlin bleibt schwul.
lieblingsort:
oktober
motiviert gehts weiter. 5. semester. irgendwie regnet es die ganze zeit, was der motivation nicht gerade förderlich ist. trotzdem fleißigst hiwi für erstis gespielt.
november
ich mache bekanntschaft mit dem berliner hauptbahnhof. muss man nicht gesehen haben. der monat mit den meisten kinobesuchen meinerseits: "marie antoinette" [wenn das nich kirsten
lieblingsort:
dezember
premiere no. 6. cosi fan tutte. intelligente inszenierung. am ende barfuß getanzt. die ameisen singen mal wieder. weimar bekommt eine eisbahn und ich viele blaue flecken. es regnet viel. ich schaffe es endlich in "little miss sunshine". mein film des jahres. frankfurt weihnachtet, feuerzangenbowlt, lebkuchenherzt ... wir schauen uns das lässig von oben an. weihnachten ist schneefrei. trotzdem werden die hände an der kerze in der freiluftkirche kalt. scorsese ist endlich wieder da wo er hingehört und er bringt leonardo dicaprio mit. the departed. saddam ist nicht mehr. das silvesterliche zusammentreffen auf dem markt ist spektakulär und der abend/die nacht musste nicht mal schöngetrunken werden. karaokemarathon bis zum morgengrauen. hallo 2007. frida kahlo jahr.
zweitausendsechs hat mir gezeigt
dass das leben nicht im internet stattfindet. dass das theater eben doch die welt ist. dass nur entweder ER oder Grey's Anatomy geht. dass gray's anatomy ein sehr gutes buch ist. dass anne will die deutsche jodie foster ist. dass jodie deswegen trotzdem lieber schauspielern und anne weiterhin nachrichten sprechen sollte. dass fußballer auch nur menschen sind. dass randgruppen nur randgruppen sind, wenn sie randgruppen sein wollen. dass man opern wie kinofilme auch mehrmals sehen kann.
zweitausendsieben bringt
mir ein tolles physikum. kate winslet den oscar. dem theater gebührend anerkennung. den amerikanern vorzeitig
jetzt ihr.
pia in frankfurt - 14. Jan, 21:55